Herzlichen Glückwunsch! Für ihre innovative Idee sind unser MBA-Alumnus Christoph Roling (MBA Corporate Management) und seine Mitgründer Jes Hennig und Thomas Heuck kürzlich mit dem GründerGeist, dem Start-up Preis der Hamburger Wirtschaftsjunioren, ausgezeichnet worden. Sie haben mit ihrem Start-up eine digitale Bezahllösung für Menschen in Betreuung geschaffen, die bisher nicht selbst über ihr Geld verfügen können oder dürfen und immer auf die Unterstützung von Mitarbeitenden in den Einrichtungen angewiesen sind. Für alle Beteiligten ein erheblicher Aufwand und: alle Transaktionen finden mit Bargeld statt. Parto will das nun ändern und mit dem neuen Bezahlsystem digitale Teilhabe ermöglichen. Wir haben bei Christoph nachgefragt, wie die Idee zu Parto entstanden ist und welches die größten Herausforderungen waren.
Start-up Preis für ÑÇÖÞÌìÌø£Àû-Alumnus
Kannst Du uns kurz erklären, wie die Idee zu Parto entstanden ist?
Erstmal danke für die Glückwünsche! Es freut uns wirklich sehr, dass unser Vorhaben auf so viel Rückenwind trifft. Tatsächlich hat die Branche selbst einen so großen Schmerz bei dem Thema, dass die Diakonie Nord Nord Ost aus Lübeck über ihr Netzwerk nach einer Lösung gesucht hat. Mit der Erfahrung aus unserem vorherigen Unternehmen, bei dem wir Karten und Konten für die Gen-Z bereitgestellt haben - also auch Taschengeld-Konten – wurden wir im Rahmen einer Machbarkeitsstudie angesprochen. Je mehr wir uns dann mit dem Thema beschäftigt haben, desto klarer wurde es, dass es dafür eine Lösung braucht, die über ein Individualprojekt hinausgeht. Daraus ist dann die Gründung von Parto hervorgegangen.
Wie genau funktioniert denn Eure digitale Bezahllösung?
Parto bietet den Trägern der Betreuungseinrichtungen also zum Beispiel einer Diakonie Nord, Nord Ost, Caritas oder auch privaten Trägern eine ganzheitliche Verwaltungssoftware an. Diese umfasst ein Firmenkonto und ein Treuhandsammelkonto, inklusive VISA Debitkarten für Mitarbeitende und optional für Klienten. Über diese Lösung können dann sämtliche Finanzen in den Einrichtungen, einschließlich der rechtskonformen Verwaltung von Klientengeldern, zentral und effizient in einer einzigen Softwarelösung verwaltet werden.
Das bedeutet, Mitarbeitende in der Jugendhilfe, Eingliederungshilfe oder Altenhilfe können mit ihrer Karte sowohl Zahlungen für einen oder mehrere Klienten tätigen und gleichzeitig auch Einkäufe für die Einrichtung, also für Geschäftsausgaben, nutzen.
Der Träger kann aber auch Karten direkt an die Bewohner und Bewohnerinnen der Einrichtung ausgeben. So können die Klienten am normalen (digitalen) Leben teilhaben und erfahren durch die Mitarbeitenden die ggfs. notwendige pädagogische Unterstützung.
Durch Parto ermöglichen wir also mehr Teilhabe für Menschen in Betreuung und entlasten gleichzeitig massiv das Personal in den Einrichtungen.
Was war die größte Herausforderung für Dich/Euch auf dem Weg zu Parto?
Wir haben es mit zwei sehr sensiblen Branchen zu tun. Zum einen gibt es in der Sozialwirtschaft einen großen Umfang an administrativen und rechtlichen Vorgaben – zum anderen gibt es im Banking-Bereich viele Regeln und Vorschriften. Ein Modell zu finden, in welchem wir die Anforderungen unserer Kunden abbilden, Teilhabe ermöglichen und die regulatorischen Vorgaben der BaFin beachten, war definitiv die größte Herausforderung.
Und vielleicht noch eine Frage mit Blick auf unsere Studierenden: Was würdest Du jungen Menschen mit auf den Weg geben wollen, die darüber nachdenken, selbst zu gründen?
Ich glaube, es war noch nie so einfach wie heute eine eigene Idee in die Realität umzusetzen. Beim Gründen lernt man in kurzer Zeit unglaublich viel und wird mit sehr vielen Dingen aus der eigenen Komfortzone geholt und gefordert. Das macht extrem viel Spaß. Dabei muss das Thema nicht immer Cutting Edge sein – es geht auch ohne AI & Blockchain.
Artikel im Hamburger Abendblatt: