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Klimawoche, Podiumsdiskussion oder Vertical Farm? Artefakte als Prüfungsleistung

Master-Studierende nutzen erstmals die neue Prüfungsleistung Artefakt und schaffen echten Impact.

Innovative Ansätze erfordern auch neue Prüfungsformen. So entstand die Idee zu den Artefakten im Studiengang Digital Transformation & Sustainability (MSc), der sich zentral mit Innovationen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit beschäftigt. Das Artefakt ist eine Ergänzung zu einer theoretischen Ausarbeitung, kann ein physisches oder digitales Produkt wie ein Video oder ein Prototyp, aber auch eine Organisationsleistung sein und ist immer die konkrete Umsetzung eines definierten Projektziels. So haben die Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen nicht nur mit der Öffentlichkeit zu teilen und zum Nachdenken anzuregen, sondern ganz konkret einen Beitrag zu leisten. Die ersten vier Beispiele unserer Master-Studierenden zeigen, wie gut das gelingen kann.

 

Wir bringen die SDGs an die Schulen: DTS Studierende erarbeiten Unterrichtskonzept für die Klimawoche am Gymnasium Altona

„Wir haben ein skalierbares Unterrichtskonzept geschaffen, dass von weiterführenden Schulen nicht nur in Hamburg, sondern auch über Ländergrenzen hinweg nutzbar ist und einem Erstkontakt mit den SDGs dient. Die Inhalte sind jahrgangsspezifisch, sollen Wissen vermitteln und motivieren.“

Nils Mönkeberg, Hjördis Denker und Steffen Meuwesen beschäftigten sich eingehend mit der Frage, ob und wie sich Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen in Hamburg mit den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) auseinandersetzen. Nachdem die erste Idee, eine Umfrage mit allen Hamburger Lehrer_innen durchzuführen, nicht realisiert werden konnte (in Kürze hier nachzulesen: ), entstand eine neue, vielleicht noch bessere: In Kooperation mit dem entwickelten sie ein vierstündiges Unterrichtskonzept, das mit Hilfe von Spielen, Gruppenarbeit und Diskussionen, den Schüler_innen die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung anhand konkreter Beispiele aus ihrem Umfeld erklärt und die persönliche Auseinandersetzung mit den Zielen fördert. Für Klassenstufe 11 wird bspw. die Reise eines Smartphones entlang der SDGs untersucht - mit Stationen zu Lieferketten (soziale Nachhaltigkeit) oder Entsorgung der kostbaren Spurenelemente (ökologische Nachhaltigkeit).

Anlass für die Zusammenarbeit war die Klimawoche, die das Gymnasium Altona Ende Juni im Rahmen einer Projektwoche durchführt. Die von Nils, Hjördis und Steffen entwickelte Unterrichtseinheit bildet den Auftakt und ist Einführung ins Thema. Zur Unterstützung der Lehrkräfte bspw. bei der Betreuung von Gruppenarbeit oder an den verschiedenen Lehrstationen, waren die ÑÇÖÞÌìÌø£Àû Studierenden auch vor Ort mit dabei.

 

Frischer Salat aus dem Wohnzimmer: Die DIY-Vertical Farm

„Vertical Farms haben ein enormes Potenzial, sind aber oft noch unbekannt. Wir wollten mehr Awareness schaffen und es mit unserem DIY jedem/r möglich machen, die Vorteile direkt zu nutzen.“

Seit über einem halben Jahr beschäftigen sich Luana di Caro, Klara Schönfelder und Manuel Schmidt intensiv mit dem Konzept der vertikalen Landwirtschaft, d.h. dem Anbau von Lebensmitteln auf kleiner Fläche in mehreren Etagen übereinander ohne Erde und meist auch ohne Sonnenlicht. Das geschlossene System ist unabhängig von Umwelteinflüssen und bietet hohe Erträge auf wenig Raum, die kurzen Transportwege helfen CO2 zu reduzieren und Wasser kann eingespart werden. Vertical Farming bietet ein enormes Potenzial für Nachhaltigkeit und Nahrungssicherheit und kann eine sinnvolle Ergänzung zur traditionellen Landwirtschaft sein.

Um mehr Aufmerksamkeit für die Möglichkeiten des Vertical Farming zu schaffen, haben die Studierenden nicht nur ein Whitepaper zum Thema verfasst, sondern haben sich selbst kurzerhand dazu entschlossen, einen eigenen Prototypen zu bauen – so günstig wie möglich, mit recycelten Materialien als Do-It-Yourself Variante für den Eigenbedarf. Der Prototyp bietet Platz für insgesamt 16 bis 18  Pflanzen, zur Zeit wachsen dort verschiedene Salate und Kräuter. Was man dafür braucht und wie das geht? Hier geht es zum DIY Vertical Farm: DOWNLOAD  

 

#righttorepair: Wie Reparierbarkeit wieder zur Normalität wird

„Wir müssen uns viel intensiver mit Reparierbarkeit auseinandersetzen. Jährlich werden rund 50 Mio. Tonnen Elektroschrott weltweit produziert, Tendenz steigend. In unserer Wegwerfgesellschaft ist Neukauf selbstverständlich, über Reparatur wird kaum nachgedacht und genau das wollen wir mit unserem Beitrag ändern.“

Das Handydisplay ist kaputt, der Akku hält kaum noch einen halben Tag lang … doch wie kann man ein Smartphone oder Laptop selbst zu Hause reparieren? Jonah Francke, Maximilian Kadus, Florian Körner und Finn Ehrenberg haben sich schon oft darüber geärgert, dass die Produktlebenszyklen gerade von elektronischen Geräten immer kürzer werden, eine Reparatur aber meist gar nicht möglich oder eben gleich so teuer wie ein Neukauf ist. Die Anhänger der „Right to Repair“-Bewegung fordern schon lange ein Recht auf Reparatur – das wäre gut für dieVerbraucher_innen und die Umwelt, denn so könnte man unnötigen Elektroschrott reduzieren.

Seit knapp einem Jahr forschen die Master-Studierenden zu dem Thema „Zurück zur Reparatur – wie Reparierbarkeit wieder zur Normalität wird“ und haben das Thema aus vielerlei Perspektiven aufgearbeitet, Chancen und Herausforderungen mit Expertinnen und Experten von iFixit, Fairphone, der Partei Volt, der Anstiftung und dem Repaircafé aus Hamburg Hamm diskutiert. In einem Podcast sind ihre Erkenntnisse und abgeleitete Handlungsempfehlungen für drei zentrale Gesellschaftsbereiche nachzuhören. Im Rahmen des dritten bundesweiten Digitaltags 2022 haben sie ihren Podcast erstmals vorgestellt und verfügbar gemacht:   oder auf Spotify, Apple Podcasts oder Amazon Music. 

 

Digitale Zusammenarbeit? Podiumsdiskussion zur Kommunikation und Kollaboration im digitalen Raum

„Kommunikation und Zusammenarbeit haben sich in den letzten zwei Jahren grundlegend geändert, das haben wir alle selbst miterlebt. Bei der Podiumsdiskussion konnten wir unsere erforschten Erkenntnisse mit den Expert_innen live diskutieren, erweitern und so mit der Öffentlichkeit teilen.“

Unser Alltag hat sich innerhalb der letzten Jahre vollkommen verändert. Solch ein Wandel hinterlässt Spuren. Unsere private und berufliche Tätigkeit ist in den digitalen Raum verschoben worden und hat unsere Art und Weise der Kommunikation und der Kollaboration grundlegend verändert. Neue Tools und Systeme wurden eingeführt, der Arbeitsort gewechselt und Kreativität  neu gedacht. Damit diese Veränderungen in der Unternehmensausrichtung betrachtet werden, ist eine Kund_innenzentrierung von immenser Bedeutung. Doch welche Bedürfnisse haben die Kund_innen heutzutage? Inwiefern wünschen sie sich wieder vor Ort zusammenzuarbeiten?

Mit diesen Fragen haben sich unser Master-Studierenden Basil Böhtel und Frederica Blydt-Hansen über ein Jahr lang intensiv auseinandergesetzt und im Rahmen einer Podiumsdiskussion an der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû mit ausgewählten Speaker_innen diskutiert. Zu Gast waren Elly Oldenbourg, Managerin & Sidepreneurin, Google; Lena Knoll, Manager Digital Transformation, 55BirchStreet; Nicole Wronski, Board Member, Blackboat und Christopher Nadorf, Manager, PWC.  

Key Insights der Diskussion:

  • Der Inhalt und die emotionale Komponente des Themas bestimmt maßgeblich den Raum der Durchführung (analog, digital oder hybrid)
  • Zweck und Ziel bestimmt die Zusammenarbeit im digitalen Raum und muss gut geplant werden 
  • Digitale Reifegrade der Teilnehmenden können stark variieren 
  • Aufbau von Vertrauen und zwischenmenschlichen Beziehung ist im digitalen Raum schwieriger
  • Tools und Systeme stellen ein Fundament der Zusammenarbeit dar - sie müssen dennoch geschult und gezielt eingesetzt werden
  • Inklusion aller Teilnehmenden muss im digitalen Raum mitgedacht und insbesondere im hybriden Modus vorbereitet sein