ÑÇÖÞÌìÌø£Àû

Digitalisierung der Lehre an der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû

Seit März finden Studium und Lehre an der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû größtenteils digital statt - mit Erfolg. Doch die langfristige Strategie ist klar: Die ÑÇÖÞÌìÌø£Àû bleibt eine Präsenzuniversität, an der digitale Elemente zur Verbesserung der Lern- und Lehrsituation eine wichtige Rolle spielen werden. Wie das aussehen kann? Dazu haben wir mit dem ÑÇÖÞÌìÌø£Àû Didaktik-Beauftragten Prof. Dr. Peter Scholz gesprochen.

Im Sommer wurde unter Leitung von Prof. Dr. Peter Scholz, Professor für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Banking und Didaktik-Beauftragter an der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû, das Digitalisierungsprojekt ins Leben gerufen. Das Projekt befasst sich im Kern damit, wie digitales Lernen und Lehren an der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû auch nach der Corona-Pandemie langfristig und sinnvoll in die Curricula eingebunden werden kann. Blended Learning nennt man diese Lernform, die Präsenzlehre und E-Learning kombiniert. 

„Dank der vorhandenen IT-Infrastruktur konnten wir bereits zu Beginn der Pandemie sehr schnell auf Online-Lehre umstellen und auch unsere Studierenden haben uns eine relativ reibungslose Umstellung bescheinigt1. Aber natürlich ist da noch viel Luft nach oben und genau daran arbeitet die ganze Hochschule“, erklärt Prof. Dr. Peter Scholz. „Wir wollen den Studierenden langfristig eine echte Perspektive geben. Ich habe bereits erste Ideen für einen Prototypen entwickelt und dazu das Beste aus beiden Welten – Online und Präsenz – zu etwas Neuem verbunden.“ 

Professor Scholz arbeitet an der Entwicklung eines Konzeptes für eine Lehrveranstaltung mit quantitativen Inhalten, die das Selbststudium und Präsenzzeiten sowie Online-Formate didaktisch und inhaltlich optimal verbinden. Die Lehre soll so abwechslungsreich wie möglich gestaltet werden, um Studierende auch im virtuellen Modus bestmöglich zu fördern und fordern. Denn Online Tools wie Videos oder Quiz können ideal für die Vorbereitung von Präsenzformaten eingesetzt werden: Der wesentliche Teil der Präsenzveranstaltungen kann dann für die wirklich spannenden Inhalte verwendet werden: Impulsvorträge, Diskussionen oder die Analyse aktueller Cases aus der Praxis.  

 

Welche digitalen Formate eignen sich (nicht) für Selbststudium und Online-Lehre?  

Für das Selbststudium können idealerweise wiederkehrende Formate wie Einführungs-veranstaltungen, die Basiswissen vermitteln, gut digital aufbereitet werden – beispielsweise in Form von Videos. Mit Basiswissen sind Inhalte gemeint, die sich die Studierenden gut selbst beibringen und einprägen können.  

Online-Tests und Denkaufgaben bieten sich zudem an, um das Wissen der Studierenden abzufragen und zu ermitteln. Lehrende können so genau erkennen wo noch Erklärungsbedarf besteht und entscheiden, welche Inhalte in der Präsenzveranstaltung (bzw. während der live stattfindenden Online-Vorlesung) noch einmal ausführlicher behandelt werden müssen (zielgerichteter Unterricht). Darüber hinaus können Lehrende mit Hilfe dieses Formats nachvollziehen, ob die Art und Weise der Wissensvermittlung klar und verständlich war oder ob hier nachjustiert werden sollte. Online-Abfragen steigern die Motivation und zusätzlich kann noch ein Anreizsystem (Boni) integriert werden.  

Bei der Gestaltung von Teilelementen einer Vorlesung, die gut online abgehalten werden können, müssen andere Maßstäbe angelegt werden. Um eine rege Beteiligung der Studierenden zu erzielen und eine motivierenden Lernatmosphäre zu schaffen, haben sich Pull-Formate wie z.B. kurze Fragerunden, Gruppenaufgaben oder ganz generell Formate, in die die Mehrheit eingebunden ist, bewährt. Reiner Frontalunterricht hingegen oder offene Fragen an die gesamte Gruppe eignen sich nur sehr bedingt und stellen sowohl Studierende als auch Lehrende vor eine besondere Herausforderung.  


Der von Prof. Dr. Peter Scholz entwickelte Prototyp ist bereits mit kleineren Studiengruppen im Master-Bereich erfolgreich getestet worden und eignet sich vor allem für mathematisch-statistische Fächer. Nun wird er sein Konzept daraufhin überprüfen, inwiefern es auf größere Gruppen in den Bachelor-Studiengängen adaptiert werden kann und weitere Ideen und Konzepte einbringen. Prof. Dr. Peter Scholz ist seit 2018 Didaktik-Beauftragter der ÑÇÖÞÌìÌø£Àû.